Ramona und Baclofen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon GoldenTulip » 14. August 2015, 08:32

Hallo Ramona,

eine Psychotherapie werde ich wohl machen müssen, nur solange ich Alkohol konsumiere bekomme ich wohl keine. Und wirklich aufhören will ich vielleicht auch nicht. Ich liebe den Schwips, das Rauschgefühl zu sehr.


Eine schwierige Gratwanderung, nicht wahr?!
In manchen, wenigen Therapiekonzepten ist Trinkfreiheit heutzutage nicht mehr unbedingte Voraussetzung, um einen Therapieplatz zu bekommen. Soweit ich informiert bin, darf man dann aber selbst zahlen (bis auf noch weniger Ausnahmen).
Schau mal nach, ob es spezialisierte Suchttherapeuten in Deiner Umgebung gibt. In SHGs etc. hat man da eher schlechte Karten mit Trinken und dann noch Bac. Das ist leider Fakt.

Eine gute Voraussetzung, die Du mitbringst, um etwas zu verändern, ist Deine Ehrlichkeit. Ich sags mal ganz platt: Du musst nicht dezidiert abstinent leben wollen, um die unerwünschten Wirkungen des Alkohols zu reduzieren.

Es gibt auch die Möglichkeit, die nüchternen, vitalen und selbstbestimmten Anteile stetig in der Summe zu erhöhen.
Der Vorteil dabei ist, dass man sich nicht mit diesen quälenden Verzichtserklärungen rumschlägt, sondern die Lebensqualität Stück um Stück erhöht und die nicht mehr missen will.

Das nimmt den Druck raus, minimiert den Stress (der i.d.R. zu vermehrtem Alkoholkonsum führt) und lenkt den Blick unter dem Aspekt der Freiwilligkeit zurück auf Dich und Deine Bedürfnisse.

Bewusst muss Dir sein, dass Baclofen unter Alkoholkonsum seine Wirkung nicht richtig entfalten kann, es wird quasi je nach getrunkener Menge neutralisiert. Trotzdem gelingt es einigen, die Trinkmenge deutlich runterzufahren, und wieder handlungsfähiger zu werden.
Das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein.

Um ein altes Bild zu bemühen: Baclofen kann wie Stützräder sein, und irgendwann ist man es Leid und mag lieber ohne radeln, es hilft aber sehr gut, sich erstmal zu koordinieren,

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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DonQuixote
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 14. August 2015, 21:59

Hallo Ramona

Mone38 hat geschrieben:Ich werde mich mal nach einem Bac orientiertem Arzt umsehen.

Danke für Deine PN (Privatnachricht). Eine Mail an <r*******8@googlemail.com> mit einer Arztempfehlung ging soeben raus. Falls dort nichts sichtbar sein sollte, dann schau auch mal im Spam-Ordner nach. Denn manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen. Hey, das wird schon ...

Meint DonQuixote

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 15. August 2015, 14:49

Test

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 15. August 2015, 21:03

Hab euch eine Antwort geschrieben, aber rein kopieren funktioniert nicht, bekomme nur immer Error Meldung.


Hab mal nebenbei eine Frage: Baclofen nehmen trotz Alk Konsum ?

Hab meine Abenddosis heut nich genommen weil ich zuviel getrunken hab. Denke es ist Verschwendung, weil die Wirkung durch den Alk jetzt eh aufgehoben wird.
Lg

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Papfl
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 16. August 2015, 09:47

Moin Ramona!
Ein gut gemeinter Vorschlag meinerseits...musst Du natürlich nicht machen, würde ich aber für sinnvoll halten [smile] :

Wie wäre es, wenn Du Dir zwei Blätter nimmst? Auf das eine schreibst Du "ALK", auf das andere "BACLOFEN". Bei "ALK" notierst Du ganz oben, wie viel Du im Moment trinkst. Bei "BACLOFEN" überlegst Du Dir einen Dosierungsplan.

Mone38 hat geschrieben:Hallo, bei mir hat sich überhaupt nichts geändert. Gestern 6 Bier, Schlaflosigkeit heute Nacht und Depressionen die letzten Tage.

Die beiden Zettel könnten dann z. B. so aussehen:

Bild Bild

Statt Bier kannst Du auch "Radler" nehmen...das funktioniert oft besser, weil es a) nicht so "alkintensiv" ist und b) "mengenmäßig" mehr "stopft" [smile] .

Könntest Du Dir vorstellen, das mal konsequent so (oder ähnlich) eine Woche lang durch zu ziehen?

Danach wärst Du an einem Punkt, an dem all die von Dir oben schon angedachten, sinnvollen Schritte sich verwirklichen lassen könnten (SHG-Besuch, mehr Power, Eigeninitiative, BAC "neutralisiert" ALK nicht mehr etc.).

Wie gesagt: Ist nur ein Vorschlag :vgn ! Kannst ja mal drüber nachdenken...

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 29. Januar 2016, 23:49

Hi @ all, wollte mich mal wieder zurück melden.
War nach sehr heftigen Saufgelagen und Rückfällen im letzten halben Jahr jetzt nochmal für 4 Wochen in der Entzugsklinik und wurde von Anfang an mit Baclofen auf eigenem Wunsch und Zyprexa gegen meine Stimmungschwankungen behandelt. Und was soll ich sagen. Baclofen wirkt wieder wunderbar, seit dem 30.12. clean und nur einmal bis jetzt Suchtverlangen gehabt und mit einer Notfallpille auf Bedarf prima sofort weg bekommen und kam auch nicht wieder.
Montag gehts in die Langzeittherapie für 16 Wochen und ich hoffe das ich Baclofen weiter nehmen kann. Das ist mir das wichtigste. Liebe Grüsse vorerst Ramona :vic

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon andi » 30. Januar 2016, 07:38

Guten Morgen Ramona,

toll, dass es funktioniert. Bleib dran und viel Erfolg doppd

lg
andi

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Lucidare » 30. Januar 2016, 07:49

Hallo Ramona,

starke Leistung! good Toll, dass Du nicht aufgegeben hast! :-!?

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 30. Januar 2016, 10:41

Hi Ramona!

Auch von mir ein [good] für den neuen Anlauf...Respekt!

Mone38 hat geschrieben:Montag gehts in die Langzeittherapie für 16 Wochen und ich hoffe das ich Baclofen weiter nehmen kann.

Ich würde das unter den gegebenen Umständen sogar zur Bedingung machen. Du bist mithilfe von Baclofen entgiftet worden und das Medikament hilft Dir nachweislich bei der Aufrechterhaltung der Abstinenz. Dir Baclofen jetzt "wegzunehmen", wäre m. E. grob fahrlässig.

Ganz abgesehen davon, dass ein abrupter Stopp der Einnahme nicht unproblematisch ist...aber das weißt Du ja selbst.

Also: Sei' bitte beharrlich, was das Medikament anbelangt [smile] .

Alles Gute und viel Kraft!

Papfl
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 30. Januar 2016, 18:40

Hallo Ramona

Auch ich wünsche Dir viel Mut und Kraft für den Neubeginn. Nimm aus der Langzeittherapie mit so viel Du kannst!

DonQuixote


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