Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Neues aus der Forschung, Fachartikel und sonstige Publikationen in den Medien.
Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 3. Oktober 2014, 22:26

Hi Folks

Ja, ich weiß, die Abteilung „Medienberichte“ habe ich jetzt lange vernachlässigt. Lasst mich nun auf ein wahrscheinlich längst vergessenes, aber in der Sache nach wie vor sehr aktuelles Youtube-Video zurückkommen: Olivier Ameisens Auftritt bei Günther Jauchs Stern TV von 2009.

Nicht dass ich jetzt „Stern TV“ als Sternstunde deutschen Journalismus empfinden würde, aber man nimmt halt mit, was man kann *g* Längst überfällig war jedenfalls die Zusammenlegung der seit Urzeiten kursierenden Teile 1
und Teile 2 des Videos. Na ja, da hätte ich ja auch schon früher drauf kommen können, jedenfalls habe ich das jetzt so gemacht und zusammengefügt, Videostream hier …

DonQuixote

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 30. Oktober 2014, 16:35

Hallo erst mal

In der „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) erschien gestern ein Artikel mit dem Titel:

  • Mit dem Medikament Baclofen gegen Alkoholsucht
Ich würde den Artikel als „mutig” bezeichnen. Mutig deshalb, weil er journalistische Zweifel („Ausgewogenheit“) ziemlich außer Acht hält und einfach mal geradeheraus Ross und Reiter nennt. Natürlich kommt auch der fast schon unvermeidliche Tom Bschor zu Wort, ihm wird aber in dem Artikel nicht das Gewicht beigemessen, wie man das in anderen Medienberichten zum Teil getan hat. Und hier noch die Printversion des Artikels. Sie ist mit der Onlineversion identisch. Alles in Allem ist der Artikel eine sehr gute Sache [good].

Meint DonQuixote

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 3. November 2014, 23:16

Aufräumaktion:

  • TV-Sendung auf ARTE vom 31. Oktober 2014
Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier der
Link zur TV-Sendung.

DonQuixote

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 3. November 2014, 23:24

Aufräumaktion:

  • Artikel im STERN vom 30. Juli 2014
Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier der
Link zum Artikel im STERN.

DonQuixote

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 5. November 2014, 21:28

Aufräumaktion:

  • Artikel in der PTA-Beilage zur „Pharmazeutische Zeitung" vom 30. Oktober 2014
Damit das auch in diesem Thread „Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie“ gefunden wird, hier
der Link zum Artikel.

DonQuixote

Benutzeravatar

gretikatz
Beiträge: 516
Registriert: 11. Januar 2014, 07:15
Wohnort: in Westösterreich
Hat sich bedankt: 133 Mal
Danksagung erhalten: 119 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon gretikatz » 9. November 2014, 11:04

Artikel vom 27.3.2014 in "Die Welt"
Etwas spät - aber nicht minder aktuell!

Hoffnung für Alkoholiker

Unbedingt die Leserkommentare am Ende des Artikels lesen!

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 18. April 2015, 19:11

Seid gegrüßt

Im Nachgang zur Bekanntgabe der Resultate der Studie BACLAD erschien soeben ein Zeitungsartikel in „Die Welt“. Über den etwas reißerischen Titel kann man sicher streiten („So gut wirkt die Wunderpille für Alkoholiker“). Aber immerhin gibt es wieder einmal einen Bericht in einer nationalen Zeitung mit großer Auflage respektive Online-Verbreitung. Hat es der Artikel eigentlich auch in die Printausgabe geschafft, weiß das jemand?

Breiten Raum erhielt auch wieder der unverwüstliche Prof. Tom Bschor, der, möglicherweise ja zu recht, meinte: „Allerdings ist die Teilnehmerzahl zu klein, um eindeutige Aussagen treffen zu können“. Seine übrigen Aussagen sind bekannt:

Die Welt hat geschrieben:"Die Einnahme der Tabletten ersetzt die Einnahme von Alkohol", meint Bschor. "Damit wird das Gegenteil von dem erreicht, was in der Therapie erarbeitet wird. Das Ziel ist ja, auf andere Weise mit seinen Problemen klarzukommen, als sich etwas einzuwerfen. Sei es durch Sport oder soziale Kontakte."

Er habe die Sorge, dass Baclofen als Wunderpille verkauft werde, die von Ärzten leichtfertig verschrieben werde, um sich nicht mühsam mit den Suchtkranken auseinandersetzen zu müssen. "Ich befürchte zudem, dass einige Alkoholiker Baclofen einnehmen werden, um eine anstrengende Therapie zu umgehen", erläutert Bschor.

Na ja, warum denn auf eine einfache Art helfen, wenn es auch „anstrengend“ geht? Glücklicherweise denken nicht alle Ärzte so …

Meint DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 18. April 2015, 19:30

@DonQ

DonQuixote hat geschrieben:Hat es der Artikel eigentlich auch in die Printausgabe geschafft, weiß das jemand?

In der Printausgabe der "Welt" von heute und gestern gibt es - soweit ich das gesehen habe - leider keinen Artikel über Baclofen. Schade.

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 22. April 2015, 19:49

Hallo zusammen!

Heute nun erschien der Artikel endlich auch in der Printausgabe der "WELT" auf Seite 20 [smile] .

LG Papfl
Dateianhänge
Die Welt (22.04.2015).pdf
(433 KiB) 131-mal heruntergeladen
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 22. April 2015, 20:03

...und in der "WELT kompakt" auf Seite 28.

LG Papfl
Dateianhänge
Die Welt kompakt (22.04.2015).pdf
(160.03 KiB) 130-mal heruntergeladen
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 23. April 2015, 16:57

Seid gegrüßt

Ich Nachgang zur soeben veröffentlichten Studie BACLAD gibt es nun auch einen Artikel bei FOCUS, zumindest schon mal in der online Ausgabe.


Auf den Begriff „Wunderpille“ scheint man in Deutschland ja echt abzufahren, oder wenigstens die deutschen Journalisten tun das. Wie dem auch sei: Gut, dass in einem deutschen „Massenblatt“ wenigstens wieder einmal von Baclofen als ernst zu nehmende Therapieoption der Alkoholabhängigkeit die Rede ist. Zögert auch nicht, dort Kommentare zu hinterlassen.

DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 24. April 2015, 22:09

Hi zusammen!

Gerade kurz überflogen, aber nichts über Baclofen oder BACLAD in der morgigen Printausgabe des FOCUS gefunden.

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 2. Mai 2015, 17:51

Hallo zusammen!

Der SPIEGEL hat das Thema in seiner neuesten Ausgabe aufgegriffen:

SPIEGEL Nr. 19/2015, S. 122 hat geschrieben:Eine Pille gegen Suff
Medizin Berliner Forscher
testen das Mittel Baclofen: Hilft
es Alkoholikern, sich von der
Sucht zu befreien? Die Franzosen
schlucken es bereits eifrig.

Papfl
Dateianhänge
Baclofen (SPIEGEL Nr. 19 v. 02.05.2015, S. 122).pdf
(64.62 KiB) 124-mal heruntergeladen
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Hundertkilo
Beiträge: 98
Registriert: 25. April 2015, 08:35
Hat sich bedankt: 19 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Hundertkilo » 2. Mai 2015, 23:01

Papfl hat geschrieben:Der SPIEGEL hat das Thema in seiner neuesten Ausgabe aufgegriffen


Alle Achtung - es scheint sich herum zu sprechen. Bin ohne jede Euphorie gespannt, ob das Medikament hilft, den Saufdruck zu lindern. Denn wie es hier immer heisst, eine Pille gegen die Pulle wird auch Baclofen niemals sein.

Gruss 100

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 16. Mai 2015, 17:23

Seid gegrüßt

Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein. Immer wenn man denkt, dass es gar nicht noch mehr verkackt werden kann, setzt der – ehm – Qualitätsjournalismus noch einen drauf. Das heutige Fundstück stammt aus Österreich:

Daraus folgendes Zitat:

Das Presseerzeugnis hat geschrieben:Die Behandlung ist jedoch nicht völlig risikofrei, da viele Menschen den Nutzen des Medikaments missbrauchen um noch mehr trinken zu können.
[…]
Das Glückgefühl von Alkoholikern wird somit dadurch ersetzt, zusätzlich wird die Ausschüttung von Dopamin, einem Glückshormon, beim Genuss von Alkohol unterbunden.

Schlimmer geht’s nimmer. Immerhin gibt es mit Bezug auf die Studie BACLAD aber auch noch ein paar wohlwollende Worte. Und immerhin ist Baclofen jetzt auch mal in einem Österreichischen Massenmedium im Gespräch.

DonQuixote

Benutzeravatar

Hundertkilo
Beiträge: 98
Registriert: 25. April 2015, 08:35
Hat sich bedankt: 19 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Hundertkilo » 18. Mai 2015, 18:56

So fehlt den Patienten nach der Behandlung das Gefühl, den Kampf gegen den Alkohol alleine gewonnen zu haben, was enorm wichtig für das weitere Selbstbewusstsein wäre.


Das ist wieder typisch. Nichts des oben Geschriebenen wird belegt. Genauso gut könnte ich öffentlich behaupten, dass mit solch einem Artikel vermeintlich "gesunde" Journalisten jetzt einfach mal Meinung gegen die "kranken" Alkis machen wollen. Und natürlich sind sie ihrer eigenen Meinung nach absolute "Nicht-Alkoholiker" trotz ihrer drei "klitzekleinen Gläschen" Barolo an manchem Abend... [biggrin]

Wollen diese Schreiberlinge sich und die Masse der Leser positiv von den "gemeinen Kranken" abgrenzen und somit Schulterklopfen einheimsen? [mad]

Oder schaltet die Pharmaindustrie, die Baclofen gegen ein neues, teures Medikament ersetzen möchte, in diesen Medien teure Anzeigen und die Herren "ach so kritische Journalisten" müssen mit so einem Artikel einfach nur die Hacken zusammenschlagen und "eben mal so" Stimmung gegen Baclofen machen. [ireful]

Wie gesagt - alles nur unbegründete Behauptungen und Vermutungen. [shok]

Sorry, ich bekomme bei solchen Aussagen gegen Baclofen immer leicht Panik - bitte nicht so ernst nehmen. [angel]

Benutzeravatar

Thread-Starter
Papfl
Beiträge: 2509
Registriert: 28. Juli 2012, 14:25
Hat sich bedankt: 284 Mal
Danksagung erhalten: 736 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Papfl » 18. Mai 2015, 20:08

Hi 100!

Nicht immer sind die "bösen" Journalisten schuld. In diesem Fall ist es fast schlimmer! Der von Dir zitierte Ausschnitt erinnert mich nämlich ganz stark an die Aussage eines "renommierten" deutschen Suchttherapeuten: Johannes Lindenmeyer (u.a. Autor des Buches "Lieber schlau als blau", gehört zum Standardrepertoire in Bibliotheken von Entzugs- und Entwöhnungskliniken).

FOCUS online hat geschrieben:„Suchtpatienten sind stoffgläubig“, erklärt Lindenmeyer. Deswegen sei ein Ziel der Therapie, dass sie im Leben ohne Krücke zurechtkämen. Auch wenn Medikamente die Abstinenz erleichtern, haben sie einen Haken: „Der Patient sieht den einfachen Weg als Lösung und fängt nicht an, darüber nachzudenken, was er bei sich ändern muss“, sagt der Suchttherapeut. Außerdem fehle ihm so das Gefühl, dass er es aus eigener Kraft geschafft habe, von der Sucht loszukommen. Das müsste in jedem Fall bewusst gemacht werden.

von hier

Nur nebenbei: "heute" ist eine Gratis-Tageszeitung in Österreich - wenn da überhaupt "echte" ausgebildete Redakteure arbeiten, kann man die wahrscheinlich an einer Hand abzählen. In besagtem Artikel wird nicht mal erwähnt, woher die berichteten Ergebnisse stammen, ein "Studienleiter" wird wörtlich zitiert, ohne namentlich genannt zu werden...dagegen war unsere "Schülerzeitung" Qualitätsjournalismus [mocking] . Der Artikel sieht irgendwie aus, wie zusammen gekleistert und abgeschrieben aus anderen Veröffentlichungen.

Sei's drum. Die Realität ist halt manchmal traurig [cray] !

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

Benutzeravatar

Hundertkilo
Beiträge: 98
Registriert: 25. April 2015, 08:35
Hat sich bedankt: 19 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Hundertkilo » 18. Mai 2015, 23:18

Hallo Papfl

vielen Dank für die Hintergrund-Info. [good]

Auch wenn dieser Journalist sich mehr oder weniger unbewusst auf diesen "Lindenmeyer" beruft - es ist dennoch nicht ok, dass er ohne jeden Beleg in so einer extrem sensiblen Angelegenheit einfach behauptet, dass
"...den Patienten nach der Behandlung das Gefühl fehle, den Kampf gegen den Alkohol alleine gewonnen zu haben, was enorm wichtig für das weitere Selbstbewusstsein wäre."


Hat dieser Journalist vielleicht eine Quelle? Oder hat hier jemand selbst diese Erfahrung gemacht?

Mir ist es egal, mit welchen Mitteln ich "den Kampf gegen den Alkohol" gewinne. Und egal wie - wäre ich es dann nicht immer auch "alleine" gewesen?

Oder hat von den erfolgreichen Bac-Patienten hier jemand ein Problem mit dem "weiteren Selbstbewusstsein", weil er/sie es nur mit Therapeuten, Klinik und/oder Medikamenten geschafft hat?

Das würde mich sehr interessieren.

100

Benutzeravatar

Eva
Beiträge: 95
Registriert: 1. Mai 2015, 10:16
Wohnort: Österreich
Hat sich bedankt: 75 Mal
Danksagung erhalten: 24 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon Eva » 19. Mai 2015, 07:18

Guten Morgen 100!
Das sehe ich genauso. Diese Autor von "Lieber schlau als blau" hat in Prinzip den Alkoholismus in seiner Gesamtheit nicht erfasst und gilt dabei auch noch als Spezialist. Nicht umsonst hat der Chef von der Klinik auf Mallorca (ich habe eine Docu im TV gesehen) gesagt, er nimmt nur Therapeuten, welche selbst Betroffene waren. Er selbst war Jahrzehnte ein schwerer Alkoholiker und weiß von was er redet, wie er im Interview berichtet hat. Er ist sehr intelligenter charismatischer Typ. Jetzt begreife ich erst, was dieser Lindenmeyer mit dem Tittel "Lieber schlau als blau" meint. Wenn er als sogenannter Spezialist nicht weiß, dass nur 10 % unseres Gehirns für die willentliche Steuerrng unseres Gehirns herangezogen werden und die restlichen 90 % für die unbewussten Vorgänge bestimmt sind, und der Alkoholismus eine zur Zeit nicht heilbare chronische Gehirnerkrankng des Stammhirns (auch Reptiliengehirn genannt und damit unsere älteste Region in dieser grauen, zerfurchten und phantastischen Masse) ist, hat er meiner Menung nach den selben Blick, den er den alkoholkranken Menschen zuerkennt. Auf Seite 111 spricht er ja von "Alternativ Gleis blankfahren" und hat ein entsprechendes Bild mit Schienen und einem Tunnel entworfen. Bewegen wir uns auf den " Alkoholgleis" und fahren damit in den Tunnel hineinn, so verändert das unsere gesamte Persönlichkeit und je länger wir das tun, desto schwerer sind die neuen Gleise wieder zu befahren. Meine Ärtzin hat mir in einer halben Stunde erklärt um was es hier geht. Wir müssen trinken, auch wenn wir nicht wollen und wir trinken uns mit jedem Glas kränker, indem wir die "Alkoholgleise" befahren. Baclofen ist eine blockierende Substanz, die ein Stoppschild auf den "Alkoholgleis" aufbaut. Allerdings entfaltet Baclofen nur dann seine volle Wirkung, wenn wir keinen Alkohol trinken. Man möge mir das "wir" in diesem Zusammenhang verzeihen aber ich verwende es, weil es um allgemeine Gesetzmäßigkeiten bei Alkoholisms geht. Meine Ärztin hat weiter gesagt, dass sie Baclofen bis zu ihrem Lebensende Baclofen nehmen würde, wie andere eben ein blutdrucksenkendes Mittel bis zum Lebensende nehmen müssen, wenn sie, statistisch im Mittelwert gesehen, um 10 Jahre länger leben wollen. Eben weil das Medikament nur das Stoppschild aufbaut und das Suchtgedächtnis nur stilllegen kann. Diese Entscheidung muß jeder/jede Betroffene/r selbstverständlich für sich alleine treffen. Aber nun zurück zu unseren sogenannten "Spezialisten": Seit Gründung der AA hat sich in der konventionellen Suchttherapie wenig verändert und das sind so glaube ich immerhin 80 Jahre. Die kreativsten Köpfe dürften da nicht am Werke sein. Ich habe das Bild vom Autor "Lieber schlau als blau" am Cover des Buches vor mir und ich finde es unter den neuen Blickwinkel zum Kotzen. Dieser selbstherrliche Typ, der für seine unvollständige Denkweise auch noch international geehrt und geachtet wird. Ich werde ihm ein entsprechendes Schreiben schicken, höflich aber pointiert, sodass er sich auskennt, welcher "Arsch" er ist. Da darf man es den Journalisten nicht verübeln, wenn sie viel Blödsinn in den Medien verbreiten. Natürlich trägt der Inhalt dieser Veröffentlichungen zu einer weiteren Stigmatisierung bei, unter der die alkoholkranken Menschen leiden. Ich zumindest sehr wohl. Ich galt lange Zeit in meiner erweiterten Familie als die "Erfolgsfrau" schlechthin und musste mir dann anhören, dass mein Image soquasi zerstört wurde, weil ich die Herrschaft über den Alkohol nicht schaffe. Natürlich haben nicht Betroffene keine Ahnung, was sie da sagen, aber es tut trotzdem weh. Ich habe mir angewöhnt, Leserbriefe zu schreiben, wenn ich in Zeitungen Artikel finde, die meiner Gedankenwelt widersprechen und es mir der Aufwand wert ist. ich wünsche dir einen schönen Tag und verbleibe mit freundlichen Grüßen Eva.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe, bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in Andere, neue Bindungen zu geben. Und jeden Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben (aus Hesse' Stufenlied).

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Deutsches Medien-Echo zur Baclofen-Therapie

Beitragvon DonQuixote » 19. Mai 2015, 18:54

Seid gegrüßt

Ein nicht eben schmeichelhaftes Bild der österreichischen Medienlandschaft zeichnet dieser Artikel von Vorgestern
im „Standard“:

DonQuixote


Zurück zu „Dr. Ameisen - Relevante Informationen - Baclofen News“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste