Ein neuer Weg

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Moni
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Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 15. April 2014, 07:11

Hallo,

auch ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 49 Jahre und trinke seit meinem 25 Lebensjahr. Anfangs nur zwei bis drei Gläser Wein am Abend. Zum Schluss war ich bei 1 bis zwei Liter Wein. In dieser Zeit war ich nur über einen Zeitraum von 8 Wochen trocken. Jeden Abend ab 17 Uhr fing es an. Nur noch einen Gedanken, Alkohol. Durch mein ganzes Leben zieht sich ein roter Faden. Verlustangst und Depression. Von Kindheit an.
Ich trinke den Alkohol nicht sondern ich schütte ihn in mich rein, bis ich die Bettschwere habe. So schaffte ich es manchmal, innerhalb von einer Stunde bis zu zwei Liter Wein zu trinken. Hatte ich am Abend etwas vor, habe ich langsamer getrunken. Termine ab 19 Uhr waren für mich der blanke Horror. Das hieß, ich bekam meinen Pegel später und musste dann noch mehr zulegen. In der Handtasche hatte ich immer eine kleine Flasche dabei. Ich also ein Glas Wein bestellt und auf der Toilette meinen mitgebrachten heimlich getrunken. Keinem ist jemals etwas aufgefallen. Ich war Meister im vertuschen. Nie bin ich durch Alkohol aufgefallen. Wenn ich meinen Pegel hatte bin ich ins Bett. Es fiel immer schwerer am öffentlichen Leben teil zu nehmen. Ich zog mich immer mehr zurück. Der Alkohol war Mittel zum Zweck. Mit ihm (dachte ich) konnte ich am Abend meine Ängste ausschalte. Am Morgen war ich wieder voll da. Habe immer volle Leistung gebracht. Den anderen zu gefallen und mir etwas Anerkennung zu verschaffen. Anerkennung die ich in meiner Kindheit nie hatte. Familiär und beruflich geht es mir sehr gut. Ich habe vor 5 Jahren wieder geheiratet. Habe einen Job und bin finanziell abgesichert. Eigentlich alles was man sich wünscht wenn nur der Alkohol nicht wäre. Mein Mann hat nichts bemerkt. Zum essen am Abend gab es immer ein Glas Wein und den Rest habe ich heimlich zu mir genommen. Immer schneller und immer mehr. Ein Teufelskreis. So tief bin ich gesunken. Wenn mein Mann Spätschicht hatte war ich um 19 Uhr im Bett. Bei der Frühschicht musste ich länger aushalten. So habe ich irgendwann angefangen erst mal eine Flasche Prosecco zu trinken um einen einigermaßen auf einen Pegel zu kommen um dann später noch einen Liter Wein hinterher zu schütten. Es wurde wie zu einem Doppelleben. Viele Probleme am Tag viel mehr Wein am Abend. Aber auch viele Glücksgefühle am Tag viel Wein am Abend. Ein Teufelskreis.
Als ich hier das erste mal von Dr.Ameisen hörte, bin ich sofort los mir dieses Buch zu kaufen. Ich habe es gelesen und dann sofort bei meinem Arzt einen Termin gemacht. Er kennt mein Problem, war ich ja schon einmal deswegen bei ihm. Ich hatte mir schon alles zurecht gelegt was es in diesem Forum so gibt. Das Buch hatte ich auch dabei. Als ich ihm dann von Baclofen erzählte, zögerte er keine Sekunde es mir zu verschreiben. Er versprach mir, mich dabei begleitend zu unterstützen (was er auch tut). Er gab mir aber auch ein Rezept für Campral mit (nur für den Fall). Ich nehme seit
11.März Baclofen. Angefangen habe mit dreimal täglich 10mg. Nach einigen Tagen langsam gesteigert. Heute bin ich bei einer Tagesdosis von ca. 80mg. Je nach befinden. Mein Hauptproblem beginnt am Abend, da habe ich ja immer getrunken. Meine Notration habe immer dabei. Ich bin immer noch am austesten wann genau ich wieviel nehme . Eines kann ich aber sagen: Ab der ersten Einnahme am 11.März trinke ich keinen Tropfen Alkohol mehr. Ich hatte bis jetzt kein Craving. Mein Gemütszustand ist gut. In dieser ganzen Zeit hatte ich ich (für meine Verhältnisse) zwei große schwierige Probleme zu überstehen. Ich habe sie, Dank Baclofen, ohne Alkohol überstanden. Für mich ein Wunder. Meinem Arzt sagte ich noch, das ich Parallel eine Verhaltenstherapie machen möchte. Mein erster Termin bei einem solchen, ging dann aber total in die Hose. Am Ende der Stunde fragte mich der „Und was kann ich jetzt für sie Tun?“ Ich muss also weiter nach einem geeigneter Therapeuten suchen.
So, nun kennt ihr meine Geschichte. Ich wollte mit meiner Vorstellung hier nicht den Rahmen sprengen.

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 15. April 2014, 07:59

Hallo nochmal,

nachdem ich mein Posting ein paar mal gelesen habe möchte ich noch etwas nachtragen.
Mein Mann denkt, das ich seit 11.März Aufbauspritzen bekomme die es wegen der Nebenwirkungen verbieten Alkohol zu trinken. Das habe ich mit meinem Arzt besprochen.
So konnte ich es gut erklären und er hat es auch verstanden. Außerdem ist ja gerade Fastenzeit was auch Außenstehende überzeugte das ich ein Glas Wein ablehne. Es fällt mir überhaupt nicht schwer nein zu sagen und keiner drängt mich. Der Wunsch trocken zu bleiben ist im Moment viel größer.
Auch das ich jetzt bis spät am Abend wach bin findet mein Mann nur positiv. Ich verspüre aber auch einige Nebenwirkungen (Dazu später mehr) die sind aber, im Gegensatz zum trinken, sowas von unwichtig. Ich gehe mit einem klarem Kopf ins Bett und stehe wieder auf. Kein Filmriss mehr. Klare Gedanken. Keine Alpträume mehr.

Liebe Grüße

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Chinaski » 15. April 2014, 10:35

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 15. April 2014, 11:15

Hallo Chinaski,

Erst einmal vielen Dank für deine Willkommensgruß,

zu deiner Frage: Wenn das mit der Aufbau Kur zu Ende ist werde ich Alkohol weiterhin ablehnen.
In unserer Familie wird sehr wenig getrunken und ich bin mir sich, das sich keiner einen Kopf macht wenn ich dankend ablehne.
Mein Mann trinkt fast keinen Alkohol und da sehe ich auch keinerlei Probleme.
Mein Ziel ist, kein Alkohol mehr. An ein Moderat trinken glaube ich persönlich nicht. Für mich gibt es nur einen Weg und der heißt ohne Alkohol.
Ich weiß das ist erst der Anfang eines langen Weges, aber ich habe den ersten Schritt gemacht.
Jetzt muss ich weiter laufen.

Schöne Grüße

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Suse » 15. April 2014, 23:37

Liebe Moni,

auch von mir herzlichstes Willkommen.

Dem Geschriebenen ist kaum mehr etwas hinzuzufügen. Zumindest fällt mir im Moment nichts ein.

Außer, dir weiterhin alles Beste zu wünschen,

viele Grüße, Suse
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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 16. April 2014, 07:03

Hallo betalbatim,

vielen lieben Dank für deine Einschätzung.
Ich habe keine Ahnung was noch auf mich zu kommt. Mein Mann Mann sagt immer "Mache keinen Brunnen auf in den du fallen könntest, lasse es auf dich zu kommen und mache dir dann Gedanken". Ich warte warte ab was passiert. Freue mich über jeden Tag den ich gegen die Sucht gewonnen habe.
Das Bedürfnis zu reden aber das habe ich sehr stark. Mit meinem Mann kann und will ich das auf keinen Fall.
Ich habe keinerlei persönliche Kontakte. Das ist sehr sehr traurig. Im laufe der Jahre habe ich mich so abgeschottet und keinen mehr an mich ran gelassen weil ich ja meine eigene Welt geschaffen habe in die keiner Einblick haben durfte.
Jetzt habe ich noch nicht einmal eine Freundin zum ratschen.
Ja und das in meiner Familie das Thema Alkohol keine große Rolle spielt ist wirklich von großem Vorteil Hier wirst du nur gefragt "was willst du trinken" keiner macht sich einen Kopf was du willst. Die aller wenigsten trinken schon mal ein Bier.

Liebe Grüße

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 16. April 2014, 07:05

Hallo Suse,

Danke dir für deine guten Wünsche. Es tut gut hier gleichgesinnte zu treffen.

Schöne Grüße

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon mare » 18. April 2014, 22:52

[hi_bye] Hallo Moni
auch von mir ein herzliches Willkommen, und viel Kraft [good] , lg Mare
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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Suse » 19. April 2014, 23:33

Liebe Moni,



Moni schrieb: Das Bedürfnis zu reden aber das habe ich sehr stark. Mit meinem Mann kann und will ich das auf keinen Fall.
Ich habe keinerlei persönliche Kontakte. Das ist sehr sehr traurig. Im laufe der Jahre habe ich mich so abgeschottet und keinen mehr an mich ran gelassen weil ich ja meine eigene Welt geschaffen habe in die keiner Einblick haben durfte.
Jetzt habe ich noch nicht einmal eine Freundin zum ratschen.


Das ist traurig, ja, aber zu ändern. Natürlich kannst du hier "reden" und bist auch Teil einer Gemeinschaft. Vis a Vis kannst du aber doch wieder ein "soziales Leben" aufbauen. Es kostet ein wenig Mumm und Überwindung, ist aber machbar.

Ich habe mir das jetzt auch vorgenommen. Bislang hatte ich noch zu wenig Vertrauen in mich - was, wenn ich beginne, etwas aufzubauen und dann wieder versinke?

Nun aber beginne ich zu überlegen, mit wem ich mir was vorstellen könnte - denn, so gerne ich auch abends für mich alleine meinen Interessen nachgehe, soziale Kontakte sind doch sehr, sehr wichtig.

Das war das Wort zum Ostersonntag,

in diesem Sinne frohe trockene Ostern,

Suse
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Re: Ärzteliste des Forums

Beitragvon Moni » 28. April 2014, 08:32

Hallo,

ich nehme seit einigen Wochen (mit Erfolg) Baclofen. Ich weiß aber, das ich es auf Dauer ohne eine begleitende Psychotherapie nicht schaffen werde. Ich brauche also dringend Psychologische Hilfe. Was ich meine ist einen Psychologen der Baclofen positiv gegenüber steht. Alles was ich in den letzten Wochen gegoogelt habe waren Therapeuten ohne Kassenzulassungen und die kann ich mir auf Dauer nicht leisten.
Kann mir jemand einen einen Facharzt für Psychotherapie im Raum PLZ 63 nennen? Bin auch bereit bis zu 100 km zu fahren.

Besten Dank im Voraus

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon DonQuixote » 6. Mai 2014, 20:55

Hallo Moni

Du hast Mail.

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon DonQuixote » 6. Mai 2014, 21:12

Hallo Moni,

ich übernehme das mal aus einem anderen Thread:

Moni hat geschrieben:Hallo Maria,
Gartenwoelfin hat geschrieben:(Und eine Kleinigkeit noch, weil ich nicht den Verdacht im Raum stehenlassen mag, dass ich da irgendwie unfair wäre: Den auf Baclofen spezialisierten Psychiater findet man mit etwas Google-Recherche zum Thema Baclofen sowie Eins-und-Eins-Zusammenzählen. Und dass ich bei ihm in Behandlung bin, weiß DonQuixote natürlich schon seit Beginn an.)
Ich Google schon seit geraumer Zeit. Alle Psychiater die ich gefunden habe (die mit Baclofen arbeiten) sind Privat. Werden also nicht von der Kasse bezahlt. Ich bin für jeden Tipp dankbar, endlich einen zu finden der von der Krankenkasse bezahlt wird.

Schöne Grüße, Moni

Einen Arzt, der Dir Baclofen verschreibt, hast Du ja schon, es ist Dein Hausarzt. Nun kannst Du Dich auch parallel dazu in eine psychotherapeutische Behandlung bei einem weiteren Arzt begeben, der muss Dir Baclofen nicht unbedingt verschreiben, das Rezept hast Du ja schon. Frag einfach mal bei Deiner Krankenkasse nach, welche Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie für Dich in Frage kommen.

DonQuixote

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 7. Mai 2014, 15:19

Hallo betalbatim,

ich habe schon einige Anläufe hinter mir. Leider war der passende noch nicht dabei. Jedes mal wenn ich erwähne, das ich Baclofen einnehme, stoße ich (das ist mein Empfinden) auf Ablehnung.
Beim letzten Anlauf sagte der Therapeut doch allen ernstes „Ja der Alkoholkonsum wird heut zu tage über bewertet (vorher habe ich ihm noch gesagt das ich bis zu letzt 2 Liter am Abend getrunken habe!!!) Am Ende der Stunde kam noch der Satz „Und ihr Hausarzt verschreibt ihnen so etwas ? Ja was kann ich denn jetzt für sie tun?“
Ja, mein Vertrauen ist etwas erschüttert. Da nehme ich allen Mut zusammen um ehrlich und offen mein Problem zu schildern und dann kommen solche Kommentare. Ich hatte halt gehofft, das irgend jemand hier einen Tipp für mich hat, oder schon Erfahrung mit Therapeuten, wenn man das Thema Baclofen anspricht.

Gruß

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Suse » 9. Mai 2014, 02:48

liebe Moni,

und wenn du das Thema Baclofen einfach weg lässt?

Thema einer Psychotherapie sollte doch sein, deine Gefühlswelt einzuebnen - und nicht, ob du den Drang zum Alkohol zunächst mit Hilfe von Tabletten unterdrückst...?

Oder habe ich etwas falsch verstanden...?

Bin verwirrt, weil du doch eigentlich schon in den Erfahrungsberichten gepostet hast.
Ich lese da noch mal nach.

lG Suse
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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon Moni » 9. Mai 2014, 15:14

Liebe Suse,

und wenn du das Thema Baclofen einfach weg lässt?


darüber habe ich auch schon nachgedacht! Ich finde aber, Sinn und Zweg einer Therapie sollte Ehrlichkeit sein. Die letzten zwanzig Jahre meines Lebens als Alkoholabhängiger bestanden ja nur aus Lügen.
Jetzt habe ich es bis hier her geschafft. ““Zwei Monate am Stück war ich noch niemals trocken““. Ich möchte mir eine Chance geben weiter zu Leben ohne Alc. Es ist schon verrückt, da schafft man den Anfang und dann findet man keine qualifizierte Hilfe. Baclofen in Bezug auf Alc ist für diese Art Doktoren ein Fremdwort. Natürlich bin ich in der glücklichen Lage einen sehr guten Allgemeinmediziner zu haben der mir es verschreibt, das weiß ich. Ich weiß aber auch, das ich noch mehr tun muss um aus diesem Strudel in dem ich mich befinde wieder raus zu kommen. Diejenigen, die es ohne Hilfe nur mit Bac schaffen sind da zu bewundern Ich gehöre nicht dazu. Ich brauche jemanden der mir hilft einen neuen Weg zu finden. Was ich daraus mache kann ich noch nicht sagen aber ich bin bereit diese Hilfe anzunehmen das wäre ein Anfang.
So wie ich im Moment Lebe kann es nicht auf Dauer weiter gehen. Ich vereinsame täglich mehr.
Trocken zu sein ist das eine aber ich will auch trocken mein Leben genießen. Momentan Lebe ich die Stunden des Tages ab bis ich so müde bin um ins Bett zu fallen. Ich Frage mich, wann ich das letzte mal gelacht habe? Ich weiß es nicht mehr (ganz sicher bei einer oder zwei Flaschen Wein und dazu darf es nie wieder kommen)!!!


Herzliche Grüße

Moni

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Re: Ein neuer Weg

Beitragvon DonQuixote » 9. Mai 2014, 22:00

Hallo Moni

Ein Hausarzt (Allgemeinpraktiker), der Dir Baclofen gegen Alkoholsucht verschreibt und zusätzlich ein Psychotherapeut (Vorzugsweise (aber nicht zwingend) Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie), ist wie ich meine eine durchaus mögliche Kombination. Dein bisheriger Erfolg mit Baclofen zur Behandlung der Alkoholsuch ist ja nicht von der Hand zu weisen, ein verständiger Psychotherapeut wird das anerkennen müssen und übernimmt dann halt den „Rest“ *grübel*

Wie das Abrechnen der Leistungen eines Psychotherapeuten mit der Krankenkasse in der Theorie abläuft, beschreibt diese Seite. Aber was zeichnet einen „guten“ Psychotherapeuten eigentlich aus? Das ist sehr schwer zu definieren, denn das Patienten <-> Arzt Verhältnis ist in diesem Bereich extrem wichtig und natürlich sehr sehr individuell. Eine Art „Qualitätsprüfung“ hat unser Forumsmitglied @Dr_Domuch, seinerseits selbst als Arzt und Psychotherapeut in diesem Bereich tätig, einmal so zu formulieren versucht:

Dr_Domuch als Versuch einer Definition oder "Qualitätsprüfung" hat geschrieben:Daher eine Qualitätsprüfung, der ich mich selbst immer unterziehe:
- nach fünf Therapiestunden: reden wir über das gleiche? Ja-> weiter; Nein->exit
- nach zehn Therapiestunden: ist eine deutliche Besserung eingetreten? s.o.
- nach 15, maximal, aber wirklich maximal 20 Therapiestunden: sind wir fertig?

Viel Mut und Erfolg wünscht Dir DonQuixote


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