Ramona und Baclofen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon GoldenTulip » 27. März 2015, 12:09

Hi Ramona,
genauso ist es für meine Begriffe richtig, siehe meine Signatur. Aus einem Reha-Patienten wird nicht in zwei Wochen eine Marathon-Läuferin. Step by step, und immer das Augenmerk darauf, ob es einem gut tut oder eben nicht. Da muss man erstmal wieder zu Kräften kommen, körperlich und seelisch.
Ich hatte für mich einen "Trick" erfunden. Ich hab viel ferngesehen eine zeitlang. Und in den Werbepausen hab ich irgendwas geputzt oder geräumt. Dann wieder flach gelegen [mocking]
Man glaubt ja nicht, was man in der Zeit alles schaffen kann.
Eine Art "Häppchen-Rekonvalenszenz".
Freund anrufen ist m.E. keine gute Idee - da wird man wieder um Äonen zurückgeworfen, weil es emotional extrem triggert.
Wenn ihr füreinander bestimmt seid, geht das auch noch in einem halben Jahr oder so gut. Wenn nicht, ist es ohnehin rausgeworfene Energie.

Ich wünsche Dir das Allerbeste und denke an Dich,

lieb Conny

ps: Schwitzen ist gut, geht das Gifitige aus dem Körper raus
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 27. März 2015, 12:57

Ja Conny genau so ist es, im Moment triggert nur der Gedanke an ihn.
Wenn ich ihn anrufe oder bald wiedersehe dann hauts uns beide um. Dabei ist jeder gerade dabei aus dem Loch zu krabbeln.
Das mit dem rauchen hab ich nicht geschafft aber das ist jetzt auch nicht das wichtigste.
Getrunken hab ich seit Di Nacht nicht mehr aber habe Bedenken wenn ich morgen Geld habe was zu kaufen obwohl ich hier kein Bedürfnis habe.

Ich machs tatsächlich so, vorhin abgewaschen, jetzt in der nächsten Werbepause staubsaugen.
Heute muss ich aber auch mal ganz aus dem Bett, eine kleine Runde raus denn ich muss morgen für 4 Stunden arbeiten, das heisst ein bischen Kreislauf fit werden.
Lg und schönes Wochenende @ alle

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 28. März 2015, 16:22

Hi ihr, da ich heute nach 4 Tagen doch rückfällig geworden bin, möchte ich jetzt beide Medikamente absetzen. Ich sehe kaum mehr Sinn darin im Moment. Ich nehme seit Tagen mal 25 und mal 50 mg Baclofen. Gestern und heute nur 25 mg, könnte ich das morgen komplett weglassen ?

Und beim Citalopram muss ich selber gucken, bin bei 30 mg momentan. Aber ich glaube das es meine Persönlichkeit zum negativen verändert hat, dieses würde ich am liebsten sofort los werden.

Mir gehts überhaupt nicht mehr gut und ich ticke nicht mehr richtig, ich glaube aber das liegt am Citalopram.
Und jedesmal wenn ich einschlafe (egal wie kurz), wache ich schweisgebadet auf, das kenne ich nicht von mir, so habe ich noch nie geschwitzt. Ich wasche meine Bettwäsche alle 3 Tage und wundere mich das ich noch lebe weil man ja soviel Wasser, Salze und Elektrolyte verliert. Aber keine Krämpfe nix !
Ich denke nach 4 Tagen kann das auch nun wirklich kein Alkoholentzug mehr sein, egal wieviel ich davor trank. Vielleicht vorgezogene Wechseljahre aber ich schätze die Medikamente.
Am liebsten würde ich morgen beides nicht mehr nehmen aber ich fühle mich seit Tagen so zittrig und schwach wenn ich morgen im Entzug bin und dann auch noch die Medikamente absetze dann Gute Nacht ??? Und beim Bac werden mir die realistischen Träume fehlen [whistle] . Was meint ihr, will ich mal wieder alles auf einmal ? Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende eure Ramona

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 28. März 2015, 18:30

Hi Ramona,

ich schätze mal, der ganze Cocktail (viel Alkohol, Citalopram, Baclofen...) der vergangenen Wochen mitsamt Gefühlschaos haben Dich und Dein "System" ganz schön durcheinander gewirbelt.

Mone38 hat geschrieben:Ich denke nach 4 Tagen kann das auch nun wirklich kein Alkoholentzug mehr sein, egal wieviel ich davor trank.

Können m. E. schon noch Nachwehen vom Alk sein...Entzüge werden mitunter heftiger mit der Zeit. Ist aber im Grunde auch egal.

Ich würde an Deiner Stelle den "RESET"-Knopf drücken: Erstmal alles wieder zurück auf Anfang. Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, nimm' morgen (und evtl. übermorgen) nochmal 'ne halbe Tablette Baclofen und schleiche auch das Citalopram aus (zu schnelles Absetzen kann hier auch zu vermehrter Schweißbildung führen).

Ich denke, Du weißt schon, wie Du die Tabletten am besten los wirst. Größere Schwierigkeiten sehe ich momentan eher im Alkoholverzicht. Schaffst Du die Abstinenz oder eine akzeptable Reduktion alleine?

Optimal wäre es, wenn Du ein paar nüchterne Tage hinbekommen würdest und dann langsam mit Baclofen wieder von vorn beginnst. Wenn ich das richtig erinnere, kamst Du ja anfangs ganz gut damit zurecht, bis Dein (Ex)Freund auftauchte.

Und vor allem: Nimm' Dir die Zeit, die Du jetzt brauchst.

Mone38 gestern hat geschrieben:...ich muss morgen für 4 Stunden arbeiten...

Sowas ist nicht gut und setzt Dich zusätzlich unter Druck. Wenn irgendwie möglich, nimm' Dir echt eine Auszeit und tue nur das, worauf Du im Moment Bock hast. Man darf auch Bock auf Nichts haben :wink: . Nur Weitertrinken wäre halt suboptimal...aber das weißt Du selbst.

Du packst das! Kopf hoch!
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 28. März 2015, 22:10

Hey Papfl, ich sehe das ja ganz genauso wie du. Ich nehme morgen erstmal noch ne halbe Pille von beidem für ein paar Tage. Und versuche Alkoholrückfälle so gut es geht zu vermeiden.

Und ich schätze in deinem ersten Satz liegt alles wichtige gerade verborgen. Lg Ramona

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 29. März 2015, 14:32

Hey
Ich habe mir das jetzt nochmal ganz anders überlegt.
Ich werde es mit meinem Freund nochmal probieren unter der Voraussetzung das wir Baclofen sehr hoch dosieren in Kombination mit dem kontrollierten Trinken nach Professor Körkel.
Wir werden aber beide das Antidepressiva umgehend ausschleichen denn das halte ich für besser. Wir sind psychisch einfach ausgetickt und ich gebe da diesmal nicht dem ganzen Alkohol die Schuld obwohl der auch verdirbt.
An den trinkfreien Tagen kann dann jeder sein Leben verbessern so gut es geht.
Ich weiss ein hin und her immer, aber das scheint mir gerade eine gute Idee.
Wenn das nicht klappt und wir trotz alldem nochmal so abstürzen, dann bleibt trotz heisser Liebe wirklich nur noch die endgültige Trennung.
Liebe Grüsse und euch ein schönes Wochenende

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 29. März 2015, 15:01

...dann bleibt mir nur vor der Kombi "hochdosiertes Baclofen" und Alkohol zu warnen... [nea] .

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon GoldenTulip » 29. März 2015, 15:03

Liebe Ramona,

Liebe und Bindung sind die wichtigsten Grundpfeiler des Lebens. Es lohnt immer, zu prüfen, was einem da wert und wichtig ist, und sich dann dafür zu entscheiden.
Wichtig ist, dass man Luft zum Atmen und für die eigene Entwicklung behält. Sich nicht co-abhängig gegenseitig dauernd wieder runterzieht.
Ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen, dass ihr eine Balance hinbekommt, die Euch gut tut,

herzlich
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 29. März 2015, 15:05

Ich werde aufpassen und es allerhöchstens 2 Wochen ausprobieren

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mary » 29. März 2015, 21:06

Hallo Ramona,
ich dachte Dein Freund geht in die Klinik ? Ist das jetzt hinfällig ? Tut Dir das gut ?
Die Chance würde doch vielleicht darin liegen wenn Ihr beide mal ne Weile ohne Alk lebt.
Paß auf Dich auf.
Mary
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon WilloTse » 30. März 2015, 18:58

Liebe Ramona,
Mone38 hat geschrieben:dann bleibt trotz heisser Liebe wirklich nur noch die endgültige Trennung.

Das wird nicht funktionieren, sorry. Wenn es Liebe ist, wird die Trennung nur noch mehr Stress verursachen. Das brauchst Du gerade nicht.
Mone38 hat geschrieben:das wir Baclofen sehr hoch dosieren in Kombination mit dem kontrollierten Trinken nach Professor Körkel.

Das wird auch nicht funktionieren, schon gar nicht in
Mone38 hat geschrieben:allerhöchstens 2 Wochen

In der Zeit kannst Du nicht "hochdosieren".
Körkel ist o.k., hochdosieren auch.
Zusammen? Ich weiß nicht...

Geh' doch erstmal auf null zurück, Baclofen UND Alkohol, und dann fang' auf dieser Basis nochmal an.

Ich könnte mir vorstellen, dass Körkel mit NIEDRIG dosiertem Baclofen als Grundlage funktioniert.
Da kann auch die Beziehung zu Deinem Freund helfen: Ihr könnt, statt Euch gegenseitig zum Trinken zu animieren, Euch auch zum Nicht-Trinken animieren.
Das müsst Ihr aber beide ehrlich wollen.

Dass Du auf "null" zurück kannst, hast Du Dir ja schon bewiesen.
Geh' dahin zurück und dann mach' die Pläne nochmal neu.

Du kannst das, Du schaffst das. Ohne Rückfälle wäre Alkoholabhängigkeit keine Krankheit.
Aber: Du kannst jetzt und hier was ändern! Nicht morgen, jetzt.

Herzlich
Willo

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Suse » 31. März 2015, 00:56

Liebe Ramona,

Wahrscheinlich nichts, was du lesen mögen möchtest - ich glaube nicht, dass "körkel " funktioniert, nicht bei Menschen, die so weit sind wie ihr beiden und viele anderen hier und ich. So wie ich das verstanden habe, scheint diese Körkel Anleitung zum kontrollierten Trinken allerhöchstens für Menschen zu wirken, die sich zwar über ihr Trinkverhalten schon Gedanken machen, aber noch nicht süchtig sind. Habs mal überflogen. Oh, kontrolliertes Trinken, Super, war ein faszinierender Gedanke. Blödsinn. Meine Meinung. Wenn man einen gewissen Grad überschritten hat.
Du und dein Freund, sorry, da sehe ich keine Chance. Auch nicht mit Baclofen. Meine Meinung und Erfahrung.....

Probiert es aus. Ich wäre froh, könntet Ihr mich eines Besseren belehren und es schaffen.

Alles Gute dafür, lieben Gruß, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 3. April 2015, 20:35

Hi,
natürlich ist mein Plan nicht aufgegangen. Mir gehts schlechter denn je und ich brauche wohl professionelle Hilfe.
Medikamente nehme ich keine mehr, Absetzprobleme gabs nicht.
Ich bin ratlos, die Trennung vom Freund will verarbeitet und auch durchgezogen werden, dann wann endlich der letzte Schluck ? Panik macht sich breit, Ängste, Depressionen, das volle Programm. Doch noch mal ne Therapie oder Tagesklinik ?
Habe das Gefühl ich werde es nie mehr schaffen, war doch Baclofen meine letzte Hoffnung, will ich aber auch nicht mehr schlucken.
Mein Bauch tut weh, hab zuviel gegessen, das letzte Bier ist ekelhaft und ich kriegs nicht runter. Weg kippen will ichs aber auch nicht.
Di erstmal zur Suchtberatung.
Ich will endlich mal wieder leben.
Liebe Grüsse und schöne Ostern euch

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 3. April 2015, 21:16

Hallo Ramona!

Erstmal tief Luft holen, Durchatmen... [whistle] ...und keine Panik [smile] . Ein Schritt nach dem anderen.

Über Reha oder Therapie oder Tagesklinik oder, oder, oder ... kannst Du Dir immernoch Gedanken machen, wenn's soweit sein sollte.

Mone28 hat geschrieben:Mir gehts schlechter denn je und ich brauche wohl professionelle Hilfe.

Wahrscheinlich hast Du recht. Ich würde an Deiner Stelle erstmal entgiften gehen. Warst Du schon mal in einer Entgiftung? Weißt Du, an wen Du Dich diesbezüglich wenden kannst?

Wenn das Gift erstmal aus dem Körper ist, kannst Du auch wieder klarer denken. Im Augenblick ist alles schei...! Ich glaube, dieses Gefühl und diese Situation kennen wir fast alle hier aus eigener Erfahrung. Tu' Dir selbst den Gefallen und versuche jetzt nicht auf Teufel komm' raus, die Einzelkämpferin zu spielen. Wenn Du Dich jetzt durch einen kalten Entzug quälst, ist niemandem geholfen. Du musst Dir nichts beweisen. Im Gegenteil: Es zeugt von viel mehr Weitsicht, wenn Du Dich in professionelle Hilfe begibst.

Dann kannst Du das eventuelle weitere Vorgehen gemeinsam mit den Ärzten / Psychologen / Therapeuten dort vor Ort in ein paar Tagen mit klarem Kopf vielleicht nochmal angehen. Im Augenblick macht Dich diese Grübelei doch nur verrückt [wacko] .

Der Weg aus der Sucht klappt bei den wenigsten auf Anhieb und birgt auch immer wieder Rückschläge. Ich selbst war dreimal für mehrere Wochen in Therapie, die Entgiftungen habe ich irgendwann gar nicht mehr gezählt. Erst Baclofen brachte bei mir die Wende.

Und dieser Zug ist für Dich auch noch längst nicht abgefahren. Denk' an die positiven Erfahrungen, die Du mit dem Medikament gemacht hast. Es hat zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch nicht sein sollen. Da hat das Setting (Ex-Freund, Stimmung, Einflüsse, Umwelt) halt nicht gepasst.

Das gute an der Baclofen-Therapie ist ja, dass man immer wieder von vorn beginnen kann...bis es irgendwann vielleicht klappt [smile] .

Aber wie gesagt: Ein Schritt nach dem anderen. Erstmal entgiften, würde ich sagen. Dann siehst Du auch mal was anderes als Deine vier Wände und hast jemanden zum Quatschen, wenn Dir danach ist. Und wenn das über die Feiertage mit einem Klinikplatz schwierig wird, dann lehn' Dich entspannt zurück und trinke eben bis Dienstag in einer einigermaßen vertretbaren Menge weiter. Aber bitte höre auf, Dir einen Kopf zu machen. Shit happens. Und was geschehen ist, ist geschehen.

Bei denjenigen, die dauernd zurückschauen, ist das "Vorwärts-Stolpern" schon vorprogrammiert.

Also bitte halt' die Ohren steif und melde Dich, wenn was ist. Irgendjemand schwirrt hier immer rum [smile] !

Papfl
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon WilloTse » 4. April 2015, 06:42

Moin Ramona,

tut mir leid, dass es Dir/Euch so beschissen geht.
Ich hätte Dir gewünscht, dass es diesmal klappt.
Aber @Papfl hat recht: erstmal wieder Boden unter die Füße kriegen und den Dreck aus dem Körper.
Und dann weiter sehen und weiter gehen.
Vielleicht dann, entgiftet, nochmal langsam und in Ruhe die Sache mit Baclofen angehen.
Professionelle Hilfe schadet dabei ganz bestimmt auch nicht.
Mone38 hat geschrieben:war doch Baclofen meine letzte Hoffnung

Es gibt keine "letzte Hoffnung", lass' Dir das nicht einreden!
So lange Du nicht aufgibst, war es immer schlimmstenfalls die vorletzte. :wink:
Es gibt auch für Dich einen Weg!

LG
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Suse » 7. April 2015, 01:19

Hallo Mone,

dem Geschriebenen von Papfl und Willo ist kaum mehr etwas hinzuzufügen. Nicht liegen bleiben, aufstehen, weiter versuchen!
Irgendwann klappt es.
Denke an dich,

lieben Gruß, Suse
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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 20. Juli 2015, 13:11

Hallo, wollte mich auch mal wieder melden.
Werde einen neuen Versuch mit Baclofen starten, weil bei mir gar nichts mehr geht und ich nicht mehr klar komme.
Habe es abgesetzt wegen Nebenwirkungen, trank noch weiter viel und sah dann keinen Sinn mehr. Muskel und Knochenschmerzen, Halluzinationen und Verstopfung. Das hatte mich genervt. Da ich aber durchaus die positive Wirkung von Baclofen kenne starte ich einen neuen Versuch. Hab 12,5 mg genommen und heute abend dann nochmal.
Trinke im Schnitt 2-3 Bier mit vielen Tagen dazwischen an denen ich komplett abstürze.
Krieg mein Leben nicht gebacken und nehme den Alkohol immer mehr in Schutz, ist das einzige was ich noch habe, ohne Alkohol schlimmere Ängste und Depressionen, Antriebsschwach und so

Auch das Antidepressiva werde ich später evtl wieder einschleichen, aber noch nicht.
Vielleicht reicht nur Bac.

Mein zwischenmenschlicher Kontakt besteht zu zwei Alkoholikern u.a. mein Ex Freund und gelegentlich die Kinder wenn sie sich mal blicken lassen. Naja und Kunden auf der Arbeit.
In meiner Wohnung bin ich ein klein weinig voran gekommen. Ein klein wenig ! Ich bin zu perfektionistisch um mal fertig zu werden und ständig überfordert. Ausserdem brauche ich einen Menschen der mich mitreisst sonst passiert hier nichts.
Ich erhoffe mir vom Bac mehr Antrieb, andere Gedanken und weniger Suchtverlangen hier alleine in meiner Wohnung, so wie damals.
Liebe Grüsse eure Ramona

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 20. Juli 2015, 13:23

Dies habe ich meinem Bekannten heute morgen geschickt und es spiegelt gerade meinen Zustand wieder.


Mir gehts eigentlich auch gar nicht gut heute. Würde mich am liebsten betrinken, muss ja aber noch arbeiten. Diese Phase oder das depressive Loch hält soo lange schon an und scheint sich zunehmends zu verschlimmern. Wenn ich nur daran denke irgendetwas tun zu müssen könnt ich schon saufen.
Ich sehne mich nach dem Winter, Heizung an, Dunkelheit, Regen und viel Wärme und Bett nämlich ein Grund rum zu hängen. Ich weiss einfach nicht mehr weiter und überhaupt will ich gar nichts mehr. Nicht mal im meine Wünsche interessieren mich mehr, was gibts noch für mich ? Überall versagt. Hab das Gefühl mein Leben ist gelaufen und das was bis jetzt war, verkorkst, nichts wert.
Töchterchen und ich, wir hängen hier rum, jeder für sich im Internet, das hab ich ihr auch noch anerzogen, Schulgefühle auch deswegen, nie was gemacht mit den Kindern.
Weiss erst seit einem Jahr das es Depressionen, sie und mein Umfeld werden das aber nie begreifen, denken halt faul und saufen das sind die Gründe.

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Papfl » 20. Juli 2015, 17:05

Hallo Ramona!

Schön, dass Du zurück bist [hi_bye] !

Wie sieht's denn momentan aus medizinischer Sicht bei Dir aus? Bis Du in ärztlicher/therapeutischer Behandlung? Oder beschränken sich die Arztkontakte zurzeit nurmehr auf das bloße "Rezepte ausstellen" fürs Antidepressivum bzw. Baclofen?

Es wäre gerade in dieser depressiven Phase m. E. sehr wichtig, dass Du Dir eine umfangreichere, professionelle ärztliche/therapeutische Hilfe suchst. Dich dazu jetzt aufzuraffen, ist ungeheuer schwer, das weiß ich. Vielleicht kann Deine Tochter Dich dabei ja ein Stück weit unterstützen [unknown] ?!?

Darauf zu vertrauen, dass Baclofen allein Dir aus Deinem momentanen Loch raus helfen kann, ist sehr optimistisch. Das Medikament kann Dich dabei unterstützen. Genau wie dieses Forum. Aber ich vermute anhand Deiner Schilderung, dass es so ganz ohne konkrete zwischenmenschliche Hilfe von außen sehr schwierig wird. Du schreibst selbst:

Mone38 hat geschrieben:Ausserdem brauche ich einen Menschen der mich mitreisst sonst passiert hier nichts.

Irgendeine Idee, wer das sein könnte (außer den oben von Dir Genannten)?

Falls nicht, schon mal an eine "Krisenintervention" oder etwas in der Art gedacht? Ich würde mich an Deiner Stelle echt jemandem mit Kompetenz im real life anvertrauen...im Zweifelsfall Deinem Hausarzt. Es gibt Möglichkeiten, da wieder raus zu kommen...Du kannst sie nutzen! Eine depressive Episode ganz alleine zu stemmen, würde jede(n) überfordern. Das hat nichts mit

Mone38 hat geschrieben:Überall versagt. Hab das Gefühl mein Leben ist gelaufen und das was bis jetzt war, verkorkst, nichts wert.

zu tun...Du brauchst jetzt einfach nur ein bisschen Unterstützung [smile] .

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Re: Ramona und Baclofen

Beitragvon Mone38 » 20. Juli 2015, 23:58

Lieber Papfl, ich danke dir für deine Hilfe.
Momentan fühle ich mich absolut ärzte und therapieresistent. Das heisst, ich mach alles mit mir alleine aus, denn ich weiss ja sowieso was für mich am besten ist [help] . Eine Ausnahme gibt es mit der ich liebäugel, die Selbsthilfegruppe, da würd ich gern wieder hin, jedoch trinke ich noch, bin weder für Vorschläge zugänglich und nehme eben nun auch Baclofen. Und ausserdem trinke ich noch, ich weiss nicht ob das (ich) was ist für eine SHG ? Lg Ramona


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